früher
& heute
Die „Halte“ wird zum Kiez-Eck (2020 – 2022)
Die Bar der Haltestelle - wie wir sie liebten!
Die Eckkneipe "Zur Haltestelle" bestand seit 1995 an dieser Stelle. Eröffnet und mit viel Herz & Liebe betrieben durch die liebe Karin Wallis. Als ehemalige Busfahrerin hat sie der Kneipe ihren Namen gegeben. Leider ist sie schon viel zu früh von uns gegangen, denn nicht nur die "Halte" war Kult, sondern auch sie...
Haltestelle - 2.0!
Die Haltestelle wurde schlussendlich von Joe übernommen. Mit ihm verschmolzen alle Besucher:innen noch mehr miteinander – man kannte sich an guten, wie an schlechten Tagen. Joe brachte zudem Musik in diese Räume. Was waren das für Partys und Konzerte – die Luft zum Schneiden und kein Ende in Sicht. Leider nicht immer ein Spaß für die Nachbarschaft...
Die Haltestelle ist Geschichte!
Am Ende haben verschiedene Gründe zum Ende der Haltestelle geführt. Und unbestritten hatte die Coronazeit einen großen Anteil daran, doch auch der Druck im Kiez hatte seinen Höhepunkt erreicht. Doch wie nun weiter - die Halte wird Müllraum für das Haus oder dessen Fahradkeller? Zum Glück nicht...
Neubeginn!
Da standen wir nun – 10 Kiez-Genoss:innen und eine Genossenschaft (in Gründung) – und eine Kneipe, die komplett saniert werden musste. Die Auf- und Ausbauten mussten wohl erstmal dem Brandschutz weichen. Was sich dann darunter befand…na ja sagen wir mal so: hier hatten sich 25 Jahre Raucherkneipe manifestiert. Eines stand nun fest: alles musste sich ändern und damit auch das Konzept und schlussendlich auch der Name. Die Idee vom Kiez-Eck war geboren...
Arbeit über Arbeit!
Also ran an die Arbeit – jeden Freitag und zwischendurch in der Hochzeit von Corona. Tapeten ab, Fliesen runter, Brandschutzdecken rein, Schallschutz für die Nachbar:innen verstärken, ach ja, Wasser und Strom musste auch noch her, die spätere Bar wird nicht ohne funktionieren. Dann spachteln, spachteln, spachteln & nochmal schleifen. Dann noch grundieren, tapezieren, fluchen, teils nochmal tapezieren und hoffen…
Farbe kommt ins Spiel!
Endlich Farbe! Wir bekamen einen ersten Eindruck, wie alles wirken könnte. Dann galt es putzen, putzen, putzen und nochmal wischen. Doch wie sollte die Bar eigentlich aussehen, was sollte rein, wie viel Platz brauchen wir? Und nebenbei noch die Gründung der Genossenschaft nicht aus den Auge verlieren…
Die neue Bar steht…
…erstmal, denn fertig sind wir noch lange nicht. Vom Waschtisch über Kühlschränke, alles musste irgendwo her - vom Tresen über… ähh, braucht jemand diese Stühle? Nee, na dann haben wir hier jetzt auch ein neues Barregal! Irgendwie fügte sich alles ineinander, sodass wir zum Schluss nur noch „etwas“ einrichten und dekorieren mussten. Und dann stand sie da - die Bar.
Das Kiez-Eck hat seine erste Bar!
Retten, was zu retten ist...
Aus nostalgischen, aber auch aus Nachhaltigkeitsgründen sind mehrere alte Gegenstände im Kiez-Eck verblieben. Auf einigen könntest auch du schon gesessen haben. Egal, ob Bänke oder Bilderrahmen, Tafeln oder Regale - putzen, säubern, neugestalten und wiederverwenden - das war und ist unser Motto. Wir sind auch stolz darauf, nicht ein Teil des Mobiliars neu gekauft zu haben - abgesehen natürlich von technischen Einrichtungen, wie Bierkühler, Tresen usw....
Der erste Spatenstich...
war eigentlich ein "Schippenstich", denn die alte Beplankung der Decken aller hinteren Räume musste runter, um Platz für die neuen Brandschutzdecken zu schaffen. Was für ein K(r)ampf! Nun galt es zu überlegen, wie der Dartraum und der Mittelraum aussehen sollten, wie sollten sie wirken. Wir entschieden uns für eine optische Streckung im Dartraum, da die Deckenhöhe schon gering genug und der Raum größer wirken sollte. Der Mittelraum sollte etwas Eleganz bekommen - übrigens alles reine Handarbeit...
Ideen kommen und gehen...
Eine der größten Herausforderungen neben der Sanierung der Räume und der eigentlichen Gründung der Genossenschaft war in der damaligen Phase, die richtigen Ideen zu finden, wie die Räume eingericht werden können. Soll die Bar da bleiben, wo sie stand? Wo sollen die Leute sitzen? Brauchen wir ein Podest für Kunst & Kultur? Viele Fragen, noch mehr Ideen und dann kam es so, wie es heute erstmal ist. Manche z.T. spontane Ideen, wie auf dem Bild, konnten sich durchsetzen, manche warten noch auf die Umsetzung - siehe unsere Bar...
Die lange Wand...
...hatte schon einiges miterlebt - hier gab es mal einen Durchgang zum Hausflur - zur Zeit, als die Räume noch ein Geschäft beherbergten, dann 25 Jahre Tabak & Rauch aus Zeiten der Haltestelle und noch eine wiederentdeckte DDR-Landkarte und jetzt nun uns! Also rauf auf die Leitern und stundenlang abkratzen, was abzukratzen geht, um dann etliche Stellen wieder zu verspachteln. Der Putz musste im unteren Bereich dann auch noch runter, um die Räume vor den Feuchteeinwirkungen von unten nachhaltig schützen zu können...
Die Galerie entsteht!
Bilder sagen manchmal mehr als tausend Worte...
Die Galerie steht!
Schick geworden, wa? An dieser Stelle schon und nochmal ein dickes Danke an unseren Vermieter Herr Bössenroth und seine Familie, die uns so unterstützt haben. Ohne sie wären wir heute nicht da, wo wir sind. Denn auch die Vertäfelung hat er neben dem Einbau der Lüftungsanlage und der Brandschutzdecke und, und, und gestemmt. Aber zurück zur Galerie - auf dieser können heute alle Genoss:innen eine Wunschbild hinterlassen und damit den Schankraum noch interessanter werden & wirken lassen...
Trennwände, die verbinden...
Wie geht das? Sie haben ehrlich gesagt mehrere Funktionen. Zum einen sollten sie die hinteren Räume in sich aufteilen, um nicht als Durchgangszimmer wahrgenommen zu werden. Zum zweiten sollten sie dem Kiez-Eck eine gemeinsame Struktur verleihen - also verbinden. Zuletzt haben sie auch eine ganz praktische Funktion - sie sind z.T. einklappbar, um bei Bedarf die Räume zu vergrößern. Danke an dieser Stelle auch noch an unseren befreundeten Tischler, der diese Fachwerktrennwände so fachgerecht zusammengebaut hat...
Sanitäre Lektüre gefällig?
Wer sich noch an die Toiletten hier in früherer Zeit erinnern kann, wird wohl unsere Veränderungen mögen. Ein jahrelanges Studium von Wochenzeitungen war nötig, damit unsere Redakteurin hier kreativ werden konnte. Mit viel Liebe und Blick für´s Detail sind so die sanitären Räume renoviert worden. Wir hörten auch schon von einem Spiel, dass jede Person, die von hier kommt, drei Überschriften im Kopf zum Tisch mitbringen sollte – na dann: Viel Spaß beim Entdecken, Lesen und Lachen!
Da sind wir!
Das war unser analoger Offenbarungspost – oder kurz: Anschlag – an einer Kneipenscheibe der Ruhlaer Straße vom 10. März 2021. Man, was waren wir aufgeregt - wie wird man im Kiez auf uns reagieren? Gibt es Unterstützung oder eher Ablehnung? Zur Zeit sieht´s wohl ganz gut für uns aus... :o)
Die E-Mail-Adresse stimmt aber nicht mehr. Wenn du uns trotzdem kontaktieren möchtest, dann nutze doch diese:
vorstand@kiez-genossinnen.de
Die Ecke an der Ruhlaer im Wandel der Zeit (1893 bis heute)
Jahrhundertwende
Ca. 1893/1894 wurde das Wohn- und Geschäftshaus von einem Herrn Witte gebaut. Das Foto: Ruhlaer Straße Ecke Victoria-Straße, heute August-Bebel-Straße kann frühestens 1911 entstanden sein, da der rechte Eckladen 1910 erst in der zu sehenden Art und Weise umgebaut wurde. Der besagte Eckladen: H. Benner - Kolonialwaren & Delikatessen, Inhaberin Hermine Benner, ist das heutige Kiez-Eck. Schade, dass es die ganzen Bäume nicht mehr gibt!
Das Bild wurde freundlicherweise von Herrn Mike Eggert (www.geschichte-eberswalde.de) zur Verfügung gestellt (Link).
Zwischen 1911 und 1915
Und hier dann in voller Pracht: H. Benner - Kolonialwaren & Delikatessen, Inhaberin Hermine Benner (im Bild vorne links)
Das Bild wurde freundlicherweise von Herrn Bernhard Bössenroth zur Verfügung gestellt.
Mitte der 20-er Jahre
F.W. Lipke - Lebensmittel, Delikatessen und Schreibwaren?
PS: Im museum-digital Brandenburg gibt es auch einen Porzellanflaschenverschluss mit der Aufschrift "Eberswalder Brauerei, F.W. Lipke" (Link) und eine Flasche mit Patentverschluss mit der Aufschrift "F.W.Lipke Eberswalde" (Link) zu sehen. Alle Ausstellungsstücke sind im Original im Heimatmuseum Eberswalde zu finden.
Vielleicht sollten wir einmal darüber nachdenken, unser eigenes Bier zu brauen - einen Bierverleger hatten wir ja dann wohl schon im Haus.
Die Herkunft des Bildes konnte abschließend nicht geklärt werden.
Ca. 1934
In diesem Zeitraum beherbergte diese Ecke das Geschäft von Walter Dohrmann mit Fokus auf Kolonialswaren und Delikatessen.
Die Herkunft des Bildes konnte abschließend nicht geklärt werden.
1930 bis zur Wendezeit
1946 - fast direkt nach dem 2. Weltkrieg eröffnete ein Obst - und Gemüseladen mit Milchverkauf in den Räumen. Ab 1949 übernahm dann der Konsum den Lebensmittelladen und verblieb bis kurz nach der Wende 1990. Danach zog hier ein Getränkehandel, namens Dose ein und baute einen kleinem Ausschank auf.
Habt ihr noch Infos oder sogar Bilder aus der Zeit mit "unserer" Ecke drauf?
21. August 2018
1995 gründete Karin Wallis die Kneipe "Zur Haltestelle" und bezog die Ecke Ruhlaer - und August-Bebel-Straße.
Das Bild stammt vom letzten Betreiber der Kneipe Joe Petraschek.
12. September 2020
Einer der letzten offenen Tage der Haltestelle
Das Bild stammt vom letzten Betreiber der Kneipe Joe Petraschek.
16. Juli 2022
Erster Öffnungstag des Kiez-Ecks
27. September 2023
Ersti-Rallye mit Station im Kiez-Eck
29. September 2023
Endlich ausgewiesen...